«Such Sam, such!»

HÖRHAUSEN. Jürg Truninger aus Hörhausen ist einer der wenigen Trüffelbauern in der Schweiz. Trüffelbegeisterte Teilhaber seiner Pionierarbeit lud er zu einem Anlass ein, bei dem Trüffelhund Sam sein Können zeigte.

Salome Preiswerk Guhl
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Sam bei der Arbeit: Der Hund von Matthias Steudler sucht Trüffel. (Bild: Salome Preiswerk Guhl)

Sam bei der Arbeit: Der Hund von Matthias Steudler sucht Trüffel. (Bild: Salome Preiswerk Guhl)

Jürg Truninger aus Hörhausen hat vor einem Jahr auf 60 Aren 700 Wirtspflanzen für Trüffel gesetzt und leistet als einer der wenigen Trüffelbauern in der Schweiz Pionierarbeit. Die Wurzeln der Eichen, Buchen und Haselsträucher sowie Kiefern sind nun mit Burgundertrüffel- und Wintertrüffelsporen infiziert.

«In vier bis zehn Jahren können wir ernten», sagt Truninger. Mit der Planung hat er aber schon viel früher begonnen. Jürg Truninger: «Das Wichtigste ist der Boden.» Steinig, gegen Süden liegend, kalkhaltig, locker sollte er sein und ohne Staunässe. Mit einer Bewässerungsanlage schützt Truninger den Boden vor dem Austrocknen.

Event für Trüffelbaum-Paten

Um das unternehmerische Risiko zu minimieren, macht Truninger Trüffelliebhaber zu Teilhabern. Kürzlich fand der erste Trüffelevent für die Baumpaten statt. 35 Personen waren persönlich anwesend und durften sich nun ihren persönlichen Trüffelbaum aussuchen. Unter den Paten waren auch Georgette und Edwin Kasper aus Buch bei Schaffhausen. Georgette Kasper: «Ich fand die Idee der Trüffelbaum-Patenschaft gut und kaufte für meinen Mann gleich auch einen, ohne dass er es wusste. Wir mögen nämlich beide gerne Trüffel.» Sie suchte sich eine Hainbuche aus, ihr Mann setzte sein Täfelchen beim Hasel nebenan.

Auch Susi Kreis und Familie aus Ermatingen und Manuela Haas aus Frauenfeld unterstützen die Baumpatenschaft und freuen sich jetzt schon auf den ersten Ertrag, auch wenn es bis dahin noch ein wenig dauert.

Hund riecht den Trüffel

Der Trüffelpilz ist einer der teuersten Delikatessen, je nach Qualität kostet ein Kilogramm der hierzulande wachsenden Sommer-, Winter- oder Burgunder-Trüffel 600 bis 800 Franken. Für den eher seltenen Alba- oder Périgordtrüffel werden bis zu 25 000 Franken pro Kilo gezahlt. «Man wird nicht reich mit der Trüffelsuche, denn man legt weite Strecken zurück», sagt Matthias Steudler, Ehrenpräsident des Vereins Pilzkunde Thurgau. Er ist ebenfalls am Trüffelevent dabei und demonstriert mit seinem Hund Sam der Rasse Lagotto-Romangnolo, wie die Trüffelsuche geht. «Der Hund begreift schnell, aber es braucht viel Geduld und Zeit, bis das Tier mit seinem ausgeprägten Spürsinn dann auch den Trüffel bringt, anstatt ihn selber zu verspeisen.»

Die Paten schlemmen

Jürg Truninger wie auch Matthias Steudler sind sich einig. «Wichtig ist, dass der Trüffel aus der Schweiz kommt. Denn für die Qualität ist die Frische entscheidend.» Dies war denn auch die Überleitung zum Trüffel-Gourmet-Gericht für die Baumpaten: Es gab zur Vorspeise Tagliatelle mit Cherry-Trüffelrahmsauce und als Hauptgang Rindsfilet mit Trüffelkräutersauce und Trüffelrisotto. «Die Paten waren vom Essen und Anlass begeistert.» Jürg Truninger ist zufrieden mit dem ersten Trüffelevent. «Von den angestrebten 100 Trüffelpatenschaften sind rund die Hälfte bereits vergeben.»

Weitere Infos im Internet unter www.erdbeerundmehr.ch